
Wie viele Hausaufgaben?
Die Überzeugung, dass Hausaufgaben den Kindern helfen, Lernfähigkeiten zu entwickeln und im Unterricht gelernte Konzepte zu wiederholen, wird von vielen Lehrkräften und Eltern geteilt. Andere sind der Meinung, dass Hausaufgaben störend und unnötig sind und zu Verlust des Interesses am Lernen führen. Ein Blick auf die jahrzehntelange Forschung zeigt, dass Hausaufgaben zwar nützlich sind, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Wie viele Hausaufgaben sollten Schülerinnen und Schüler also zu bewältigen haben?
Sekundarstufe I
Je älter die Schülerinnen und Schüler werden, desto mehr profitieren sie von den Hausaufgaben und entwickeln die notwendigen Lernfähigkeiten, um sich in ein Thema zu vertiefen und das Gelernte zu behalten. Aufgaben können dazu beitragen, sie auf die wissenschaftliche Arbeit vorzubereiten, und Studien haben gezeigt, dass Schüler der Sekundarstufe I in geringem Maße von Hausaufgaben profitieren können. Darüber hinaus zeigt eine Studie aus dem Jahr 2016, dass Online-Mathehausaufgaben, die auf den Kenntnisstand der Schüler zugeschnitten sind, die Testergebnisse erheblich verbessern können.
Allerdings birgt die Erteilung von zu vielen Hausaufgaben auch Risiken. Einer Studie aus dem Jahr 2015 zufolge sanken die Ergebnisse von Schülerinnen und Schüler in mathematischen und naturwissenschaftlichen Tests, wenn sie mehr als 90 bis 100 Minuten Hausaufgaben pro Tag hatten. Die Forscher empfehlen, dass „Hausaufgaben ein gewisses Maß an Herausforderung oder Schwierigkeit bieten sollten, ohne so anspruchsvoll zu sein, dass sie von der Anstrengung abhalten.“ Die Lehrer sollten Aufgaben mit geringem Aufwand und Wiederholungen vermeiden und Hausaufgaben mit dem Ziel erteilen, „Arbeitsgewohnheiten zu vermitteln und autonomes, selbstgesteuertes Lernen zu fördern.“
Sekundarstufe II
Bis zum Erreichen der Sekundarstufe II sollten die Schüler selbstständig lernen können. Hausaufgaben fördern das Lernen in diesem Alter, solange sie nicht zu viel werden. Einer Studie aus dem Jahr 2013 zufolge können übermäßige Hausaufgaben bei Schülerinnen und Schüler zu erheblichen psychischen und physischen Gesundheitsproblemen führen, einschließlich eines höheren Stressniveaus und Schlafmangels.
Die Gymnasiallehrerinnen und Gymnasiallehrer sollten sich darüber im Klaren sein, wie viele Hausaufgaben die anderen Lehrer erteilen. Auch wenn es vernünftig erscheint, 30 Minuten Hausaufgaben zu erteilen, können daraus 3 Stunden werden, wenn sie für jeweils 6 Fächer gelten. Deshalb ist es wichtig, gemeinsam eine schulweite Hausaufgabenpolitik zu entwickeln und sie zu einem Schwerpunkt der Einschulungszeit und des ersten Elternabends des Schuljahres zu machen.
Wir hoffen, dass dieser Artikel dazu beigetragen hat, dass Sie verstehen, wie sich Hausaufgaben auf Schüler auswirken. Wenn Sie mehr über das Mentora-Gymnasium erfahren wollen, können Sie einen Termin vereinbaren, unsere Schule besuchen oder an einem der regelmäßigen Tagen der offenen Tür teilnehmen.