Was man als Expat über das Berliner Schulsystem wissen sollte
Wenn Sie mit Ihren Kindern nach Berlin ziehen möchten oder bereits als Expat hier leben, sollten Sie sich über die verschiedenen Schulmöglichkeiten und das Berliner Schulsystem im Allgemeinen informieren. Jedes Bundesland in Deutschland legt seine eigenen Bildungsgesetze fest, so dass sich das Berliner Schulsystem selbstverständlich von den Schulsystemen anderer Bundesländer unterscheidet. Unabhängig davon sind alle in Deutschland lebenden Kinder mindestens neun Jahre schulpflichtig. Zudem sind die Einzugsgebiete nicht für die Schulwahl bindend, sodass Eltern und ihre Kinder in Berlin ihre Wunschschule frei wählen können. Dies gilt bei weiterführenden Schulen uneingeschränkt, während Eltern bei der Wahl der Grundschule Ihr Kind an der zuständigen Schule anmelden müssen, dabei jedoch die Aufnahme in eine andere Schule beantragen können.
Verschiedene Schulformen und Abschlüsse
Grundschule
In der Regel besuchen Kinder ab einem Alter von sechs die Grundschule für die ersten sechs Schuljahre, danach folgt der Übergang in eine andere Schule. Zudem sind in Berlin anders als in anderen Bundesländern alle Grundschulen Ganztagsschulen.
Gymnasium
Schülerinnen und Schüler, die das Gymnasium in Berlin besuchen, besuchen dieses in der Regel sechs Jahre oder von der 7. bis zur 12. Klasse. Nach der 12. Klasse können sie die Abschlussprüfung (Abitur) ablegen, die als allgemeine Hochschulreife dient. Viele Gymnasien haben pädagogische Schwerpunkte wie Naturwissenschaften, Musik, Sprache oder Sport. Beim Besuch eines Gymnasiums wird von den Schülerinnen und Schülern ein hohes Maß an Eigenmotivation erwartet.
Integrierte Sekundarschule
Im Gegensatz zu Gymnasien werden Schülerinnen und Schüler der Integrierten Sekundarstufe I (ISS) sehr unterschiedlich gefördert und gefordert, was die Chancengleichheit erhöhen soll. Schülerinnen und Schüler können an einer ISSS alle Abschlüsse erwerben: die Berufsbildungsreife (BB), die erweiterte Bildungsreife (eBB) oder den Mittleren Schulabschluss (MSA) sowie das Abitur nach dreizehn Jahren (im Gegensatz zum Gymnasium mit dem Abitur nach zwölf Jahren).
Ganztagsschule und Willkommensklassen
Alle Grund-, überkonfessionellen und integrierten Sekundarschulen, aber nur einige Gymnasien, in Berlin sind Ganztagsschulen. Die ergänzende Hilfe und Betreuung (eFöB) bietet Möglichkeiten für Sport, Musik, Spiel und Freizeit sowie Hilfe bei den Hausaufgaben oder beim Deutschlernen.
Schüler, die kein Deutsch sprechen, besuchen Willkommensklassen, die im Wesentlichen Sprachlerngruppen sind. Sie sollen die Kinder unterstützen und ihnen helfen, die Sprache so schnell wie möglich zu erlernen, um eine leichte Integration in das deutsche Schulsystem zu ermöglichen. Willkommensklassen werden in allen Schularten angeboten.
Finanzielle Unterstützung
Ihre Kinder haben ein Recht auf Unterricht. Deshalb ist die öffentliche Bildung in Deutschland kostenlos. Darüber hinaus gibt es finanzielle Unterstützung aus dem Bildungspaket für den persönlichen Schulbedarf, Exkursionen und Klassenfahrten, Freizeitaktivitäten und mehr. Ebenso ermöglichen Schulen in privater Trägerschaft, wie das Mentora Gymansium, auch bei geringen Einkommen den Schulbesuch. Dafür gibt es ein Schulgeld, das Einkommensunterschiede berücksichtigt.